Seit dem neuen Schulhalbjahr gibt es die AG „Handwerk früher und heute“. Dabei gilt es, alte Handwerksberufe wieder neu zu entdecken. Heimatkunde auf die etwas andere Art …
Unsere Entdeckungsreise begannen wir erst mal ganz theoretisch auf dem Ortsplan unserer Gemeinde. Wir suchten alle Straßennamen in Uttenweiler heraus, die nach Handwerksberufen benannt worden sind und fanden den Färberwerg, die Gerberstraße, den Küferweg, das Mälzergässle, den Sattlerweg und die Schmiedgasse. Unsere Recherchen ergaben, dass nur noch der Beruf des Schmieds in Uttenweiler ausgeübt wird. Darüber wollten wir mehr erfahren und besuchten am Mittwoch vor den Fasnetsferien die Schmiede von Alfred Pfänder. Über dem Eingang der Schmiede ist ein Wappen zu sehen, auf dem verschiedene Schmiedewerkzeuge abgebildet sind - außerdem die Jahreszahl „1876“. Die Schmiede besteht also schon seit über 140 Jahren! Das Innere der Werkstatt hat sich seither wohl nicht wesentlich verändert: Ambos, Esse, der riesige Vorschlaghammer, verschiedene Zangen und Meißel sowie zahlreiche Schaustücke gehören damals wie heute zur Ausstattung einer Schmiede. Herr Pfänder, der seinen Beruf bereits seit 55 Jahren ausübt, beantwortete geduldig und kompetent all unsere Fragen. So bekamen wir jede Menge Informationen zu einem der ältesten Handwerksberufe der Menschheitsgeschichte. Außerdem konnten wir bei der Fertigung eines Gartensteckers in Herzform zuschauen und erkannten Herrn Pfänders künstlerisches Geschick. Nebenbei erhielten wir praktische Tipps zum Bestimmen der Metall-Temperatur: Je heller die Glut, desto heißer das Eisen. Auf einer bereitliegenden Farbskala konnten wir eine Temperatur von 1300 °C (!) ausmachen - fürwahr eine schweißtreibende Angelegenheit.
Wir bedanken uns bei Herrn Pfänder für den informativen Nachmittag und begeben uns weiter auf Entdeckungstour!
Monika Schrode